Weniger ist mehr
***aus Marktplatz-Süderelbe ***
Freibad: UWG bringt furiose Planung ins Spiel.
Gibt es eine realistische Alternative zur kostspieligen Sanierung des Neu Wulmstorfer Freibades oder dem mittelfristig geplanten Kombi-Bad in dem Neubaugebiet Fischbeker Reethen? Nach Meinung des UWG-Politikers Frank Kockmann besteht ein gangbarer dritter Weg. Ausgehend von der Maßgabe einer teuren Sanierung der maroden Anlage stellt Kockmann deren Sinn in Frage.
In seiner zurzeit großzügig bemessenen Form würde das Freibad nur von wenigen Aktiven (Schwimmen) genutzt: Die Anzahl der Benutzer im Schwimmbecken sei übersichtlich. Auch die Auslastung durch Wettkämpfe oder Schwimmvereine sei gering. Letztere würden auch im Sommer eher das Hallenbad benutzen. Durch diesen Parallelbetrieb würden nochmals hohe Kosten entstehen. Zudem entspreche die Parkplatzsituation nicht den Anforderungen eines verkehrsberuhigten Verkehrssystems (u.a. zugestellte Einfahrten, Personenverkehr, etc.), gibt der UWG-Ratsherr zu Bedenken.
Damit alle Betroffenen (Gemeinde Neu Wulmstorf, Bürger und Sportvereine) mittelfristig profitieren können, macht der UWG-Politiker folgende Rechnung auf. Die Fläche des Freibades und des Max-Geyer-Platzes nehme aktuell eine Fläche von rund 31.300 qm ein.
Kockmann schlägt folgenden Deal vor: Die Gemeinde führt eine Eigenvermarktung des Areals in Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugenossenschaft des Landkreises Harburg vor. Die Gemeinde verkauft die Fläche des alten Freibades zwecks Wohnungsbau.
Bei einem zurzeit existierenden Grundstückpreis von mindestens 350 Euro/qm erwirtschaftet die Gemeinde eine Summe von circa 10.950.000 Euro. Mit diesem Geld könnte man unter anderem laut Kockmann eine Freibadanlage (Schwimmerbecken mit 25-Meter-Bahnen, Planschbecken, Liegewiese usw.) nach Vorbild der Stadt Bünde errichten. Der UWG-Politiker denkt jedoch noch in größeren Dimensionen: Er könnte sich auch einen Erlebnis-Park rund um das neue Freibad, das beispielsweise in der Nähe des Sportzentrums Bassenthal seinen Standort hätte, vorstellen. Zusätzlich könnten Tennis, Minigolf, Fußball, Leichtathletik und eine Gastronomie angeboten werden, so Kockmann. Hier verweist der UWG-Mann auf das Modell Buchholz. Zudem schwebt Kockmann die Schaffung eines Nahversorgers am Max-Geyer-Platz vor, wodurch die Bewohner der Heidesiedlung in die Lage versetzt würden, bequemer einkaufen zu können. Durch den Neubau eines kleineren Freibades würden auch die Unterhaltungskosten deutlich geringer ausfallen, so Kockmann. Dieser fasst die Vorteile seiner Konzeption zusammen: Erhaltung eines Freizeitangebotes für die Einwohner der Gemeinde und deren Umgebung, Möglichkeit, über alle Altersklassen hinweg das Schwimmen zu erlernen, Teil eines Sportangebotes für die Schulen, Möglichkeit zum Training für die ansässigen Schwimmvereine sowie den ortsansässigen Rettungsgesellschaften (z.B. DLRG), Entlastung der Wohngebiete um das bestehende Freibad herum in Bezug auf Parken und Lärm, Berücksichtigung der Themen, welche aus dem Projekt 2025 erarbeitet wurden (u.a. Einkaufsmöglichkeiten) und Planung eines funktionierenden Wohnkonzeptes im Umfeld der Heidesiedlung.
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